ORPHEA
A Musical Film by Alexander Kluge & Khavn
2020 – Germany, 99 min.
With Lilith Stangenberg, Ian Madrigal
ORPHEA erfindet den Mythos von Orpheus und Eurydike neu – als Rock-Musical in einer grotesken und surrealen Interpretation des heutigen Manila.
ORPHEA de Jesus, die Leadsängerin von ORPHEA’ Lament, ist die grösste Attraktion in der Underground-Rockszene der Stadt.
Trotz der manchmal seltsam anmutenden Themen ihrer Songs – von der Auseinandersetzung mit den Prostituierten von Manila bis zu einer Feier der Armut – hat ORPHEAs Musik die Kraft, unvorhersehbare und jenseitige Erscheinungen und Ereignisse hervorzubringen.
Das Spektrum dieser Kraft variiert, aber es kann alkoholisierte Kneipengänger zu trotzigen Kindern machen und körperlose Gliedmaßen beschwören, während ihr Publikum wie von einem manischen Zwang besessen tanzt.
Während ihr diese Fähigkeiten Ruhm und die Anbetung von Groupies bescheren, meidet ORPHEA das Rockstar-Leben und widmet sich hingebungsvoll ihrem Geliebten Eurydico, einem Prostituierten, den sie bei ihrem ersten Konzert in einer Strip-Bar kennengelernt hat.
ORPHEAs Welt wird auf den Kopf gestellt, als sie sich eines Tages mit dem plötzlichen Tod von Eurydico konfrontiert sieht, den sie nur zufällig auf einer ihrer vielen Begräbnis-Prozessionen entlang einer der meistbefahrenen Straßen von Manila entdeckt.
ORPHEA folgt der Prozession bis zum Friedhof, wird aber von feindseligen Trauernden attackiert, die ihre Liebe und Hingabe zu Eurydico anzweifeln, als dessen Sarg verschlossen wird.
Taumelnd vom Hohn und unfähig ihren letzten Abschied zu vollziehen, verbringt ORPHEA Tage trauend am Mausoleum ihres Geliebten, bis ihr plötzlich ein Eingang zur Unterwelt von mitfühlenden Geistern offenbart wird, die sie zu einer Nische eines leeren Mausoleums führen.
ORPHEA klettert hinein, wo sie heruntergezogen und von einem Ameisenschwarm in die Unterwelt getragen wird.
ORPHEA wandert durch die Unterwelt, die an eine Einkaufspassage erinnert – eine alptraumhafte Landschaft voller verlassener Geschäfte und voller kürzlich Verstorbener, die ihre Habseligkeiten in einem Pfandhaus gegen Masken tauschen müssen, bevor sie ihre jenseitige Reise fortsetzen können.
ORPHEA erreicht schließlich einen Kinderspielplatz, wo sie dem blinden, kleinwüchsigen und an allen vier Extremitäten gelähmten Herrscher der Unterwelt begegnet, der an ein animatronischs Plüschtier geschnallt ist, während ihn zahllose Dienerinnen umgeben.
Um den Herren der Unterwelt zu überzeugen, sie mit ihrem Geliebten zu vereinen, singt ORPHEA eine Reihe von lose verbundenen Liedern über das Land der Lebenden:
Ein angehender Priester und ein Schweißer sprechen bei einem Bier über ihre Probleme in einem Eckladen in der Nachbarschaft, während rivalisierende Politiker Wahlkampf um ein öffentliches Amt in einer armen Gemeinde führen und die Anwohner gegeneinander aufwiegeln mit Geschenken, die deren Stimme erkaufen sollen.
Berührt von ORPHEAs Musik über die Leidenschaft im Land der Lebenden, gibt der Herr der Unterwelt die Erlaubnis für ein kurzes Wiedersehen zwischen den Liebenden.
Um Komplikationen zu vermeiden, versucht der Herrscher der Unterwelt die Sängerin zu überreden, sich auf eine sexuelle Erfahrung mit einem der Anwesenden einzulassen.
ORPHEA lehnt ab und setzt ihre Suche fort, indem sie einem Pfad von braunen Motten folgt, um sich mit Eurydico an der Warteschlange einer Jeepney – Station wiedervereinigen zu können, wo sie der Beginn der Reise ins Jenseits erwartet (Anmerkung: Jeepney ist ein beliebtes öffentliches Verkehrsmittel in Manila, es sind zu Kleinbussen umgebaute Fahrzeuge für bis zu 14 Personen, früher oft tradtionelle Willys-Jeeps).
Eurydico sagt ORPHEA, dass es sein Tod unmöglich gemacht hat, ins Land der Lebenden zurückzukehren.
Sie genießen die letzten Momente miteinander, bis Eurydico seine Reise antreten muss.
Die letzte Umarmung der Liebenden wird beendet durch den Ameisenschwarm, der Eurydico zu Staub zerfallen lässt, welcher in den Jeepney gebracht wird. ORPHEA wird wieder hingelegt, um von den Ameisen zurück ins Land der Lebenden gebracht zu werden.
ORPHEA
A Musical Film by Alexander Kluge & Khavn
2020 – Germany, 99 min.
With Lilith Stangenberg, Ian Madrigal
ORPHEA erfindet den Mythos von Orpheus und Eurydike neu – als Rock-Musical in einer grotesken und surrealen Interpretation des heutigen Manila.
ORPHEA de Jesus, die Leadsängerin von ORPHEA’ Lament, ist die grösste Attraktion in der Underground-Rockszene der Stadt.
Trotz der manchmal seltsam anmutenden Themen ihrer Songs – von der Auseinandersetzung mit den Prostituierten von Manila bis zu einer Feier der Armut – hat ORPHEAs Musik die Kraft, unvorhersehbare und jenseitige Erscheinungen und Ereignisse hervorzubringen.
Das Spektrum dieser Kraft variiert, aber es kann alkoholisierte Kneipengänger zu trotzigen Kindern machen und körperlose Gliedmaßen beschwören, während ihr Publikum wie von einem manischen Zwang besessen tanzt.
Während ihr diese Fähigkeiten Ruhm und die Anbetung von Groupies bescheren, meidet ORPHEA das Rockstar-Leben und widmet sich hingebungsvoll ihrem Geliebten Eurydico, einem Prostituierten, den sie bei ihrem ersten Konzert in einer Strip-Bar kennengelernt hat.
ORPHEAs Welt wird auf den Kopf gestellt, als sie sich eines Tages mit dem plötzlichen Tod von Eurydico konfrontiert sieht, den sie nur zufällig auf einer ihrer vielen Begräbnis-Prozessionen entlang einer der meistbefahrenen Straßen von Manila entdeckt.
ORPHEA folgt der Prozession bis zum Friedhof, wird aber von feindseligen Trauernden attackiert, die ihre Liebe und Hingabe zu Eurydico anzweifeln, als dessen Sarg verschlossen wird.
Taumelnd vom Hohn und unfähig ihren letzten Abschied zu vollziehen, verbringt ORPHEA Tage trauend am Mausoleum ihres Geliebten, bis ihr plötzlich ein Eingang zur Unterwelt von mitfühlenden Geistern offenbart wird, die sie zu einer Nische eines leeren Mausoleums führen.
ORPHEA klettert hinein, wo sie heruntergezogen und von einem Ameisenschwarm in die Unterwelt getragen wird.
ORPHEA wandert durch die Unterwelt, die an eine Einkaufspassage erinnert – eine alptraumhafte Landschaft voller verlassener Geschäfte und voller kürzlich Verstorbener, die ihre Habseligkeiten in einem Pfandhaus gegen Masken tauschen müssen, bevor sie ihre jenseitige Reise fortsetzen können.
ORPHEA erreicht schließlich einen Kinderspielplatz, wo sie dem blinden, kleinwüchsigen und an allen vier Extremitäten gelähmten Herrscher der Unterwelt begegnet, der an ein animatronischs Plüschtier geschnallt ist, während ihn zahllose Dienerinnen umgeben.
Um den Herren der Unterwelt zu überzeugen, sie mit ihrem Geliebten zu vereinen, singt ORPHEA eine Reihe von lose verbundenen Liedern über das Land der Lebenden:
Ein angehender Priester und ein Schweißer sprechen bei einem Bier über ihre Probleme in einem Eckladen in der Nachbarschaft, während rivalisierende Politiker Wahlkampf um ein öffentliches Amt in einer armen Gemeinde führen und die Anwohner gegeneinander aufwiegeln mit Geschenken, die deren Stimme erkaufen sollen.
Berührt von ORPHEAs Musik über die Leidenschaft im Land der Lebenden, gibt der Herr der Unterwelt die Erlaubnis für ein kurzes Wiedersehen zwischen den Liebenden.
Um Komplikationen zu vermeiden, versucht der Herrscher der Unterwelt die Sängerin zu überreden, sich auf eine sexuelle Erfahrung mit einem der Anwesenden einzulassen.
ORPHEA lehnt ab und setzt ihre Suche fort, indem sie einem Pfad von braunen Motten folgt, um sich mit Eurydico an der Warteschlange einer Jeepney – Station wiedervereinigen zu können, wo sie der Beginn der Reise ins Jenseits erwartet (Anmerkung: Jeepney ist ein beliebtes öffentliches Verkehrsmittel in Manila, es sind zu Kleinbussen umgebaute Fahrzeuge für bis zu 14 Personen, früher oft tradtionelle Willys-Jeeps).
Eurydico sagt ORPHEA, dass es sein Tod unmöglich gemacht hat, ins Land der Lebenden zurückzukehren.
Sie genießen die letzten Momente miteinander, bis Eurydico seine Reise antreten muss.
Die letzte Umarmung der Liebenden wird beendet durch den Ameisenschwarm, der Eurydico zu Staub zerfallen lässt, welcher in den Jeepney gebracht wird. ORPHEA wird wieder hingelegt, um von den Ameisen zurück ins Land der Lebenden gebracht zu werden.