2022 – China
Regisseur Li Ruijun, der für die Dreharbeiten in sein Heimatdorf Gaotai in der nordwestchinesischen Provinz Gansu zurückgekehrt ist, thematisiert Ausbeutung, Zwangsverstädterung, Armut und Verlust von Traditionen durch Entwurzelung. Doch vor allem geht es ihm darum, wie seine arglosen und verletzlichen Figuren die Welt sehen. Ihnen gelten seine Liebe und sein Vertrauen. Ein zutiefst menschlicher Film von unaufdringlicher Zärtlichkeit.
Ein Film von Shinya Tsukamoto
2002 – Japan, 77 min.
Mit Asuka KUROSAWA, Yuji KOTARI, Shinya TSUKAMOTO
Der bequeme Alltag eines Ehepaars wird jäh unterbrochen, als ein Voyeur die se- xuell-frustrierte Ehefrau mit intimen Fotos belästigt. Der geheime Erpresser schleust sich immer mehr in das Leben des Paars ein und zieht sie in einen Strudel aus Voyeurismus und schamloser Exhibition, in dem die beiden vereinsamten Seelen letztendlich wieder zueinander finden.
Der neue Film des TOKYO FIST und TETSUO Regisseurs Shinja TSUKAMOTO ist vor allem von den kaltnassen blau-grau Bildern geprägt, die ihre Entsprechung in der unendlichen Einsamkeit der Charaktere finden. Stilvoll gewährt der Regisseur einen Blick auf das Innenleben der japanischen Gesellschaft. TSUKAMOTO thematisiert auf durchaus kontroverse Weise, das Verkümmern von Individualität in einer regle- mentierten, von Konventionen und Beschränkungen beherrschten Gesellschaft.